Nagelpilz ist hartnäckig, aber behandelbar – insbesondere, wenn verschiedene Bausteine sinnvoll kombiniert werden. Eine zentrale Rolle kann dabei die Plasmatherapie bei Nagelpilz spielen. In unserer Praxis setzen wir kaltes Plasma als schonende, punktgenaue Ergänzung zur klassischen podologischen Behandlung ein und integrieren es in ein ganzheitliches Konzept aus mechanischer Nagelbearbeitung, strenger Hygiene, begleitender Pflege und – falls medizinisch sinnvoll – der Kombination mit ärztlich verordneten Antimykotika. Ziel ist es, Keime zuverlässig zu reduzieren, Beschwerden zu lindern und ein gesundes Nagelwachstum zu fördern.
Wie kaltes Plasma wirkt: Kurz erklärt und wissenschaftlich fundiert
Kaltplasma entsteht, wenn ein Gas durch elektrische Spannung in einen energiearmen, nicht-thermischen Plasmazustand überführt wird. Dabei entstehen reaktive Sauerstoff- und Stickstoffspezies (RONS), UV-Anteile in sehr geringer Dosis sowie elektrische Felder, die Mikroorganismen inaktivieren. An Nagel und Nagelbett schädigen diese reaktiven Spezies die Zellmembranen von Pilzen, stören deren Stoffwechsel und können Biofilme aufbrechen – ohne das umliegende Gewebe thermisch zu belasten. Das Verfahren ist oberflächennah, schmerzarm und wird mit CE-zertifizierten Medizinprodukten durchgeführt. Genau aus diesem Wirkprinzip erklärt sich die Rolle der Plasmatherapie bei Nagelpilz als lokales, zusätzliches Element einer umfassenden Therapie.
Für wen die Methode geeignet ist – und wann Alternativen sinnvoll sind
Die Plasmatherapie eignet sich insbesondere bei:
- leichten bis moderaten Befallsgraden,
- Patientinnen und Patienten, die systemische Medikamente nicht vertragen oder vermeiden möchten,
- ergänzend zu topischen Antimykotika (z. B. Lacken) und zur mechanischen Nagelverdünnung,
- als Option bei rezidivierenden Verläufen, wenn konsequente Nachsorge gesichert ist.
Weniger geeignet oder nur nach individueller Abwägung ist die Methode bei:
- stark verdickten, weitflächig befallenen Nägeln ohne begleitende mechanische Reduktion,
- akuten Entzündungen, offenen Wunden im Behandlungsareal,
- elektronischen Implantaten in unmittelbarer Nähe des Behandlungsfeldes (individuelle Rücksprache erforderlich),
- Schwangerschaft und bestimmten Hauterkrankungen (Vorsichtsprinzip).
Welche Strategie in Ihrem Fall sinnvoll ist, besprechen wir nach gründlicher Befundaufnahme. Gegebenenfalls empfehlen wir eine dermatologische Diagnosesicherung (z. B. Pilzkultur oder PCR), um die Therapie zielgerichtet zu planen.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz: Mehr als nur ein Gerät
Erfolg entsteht aus System. Deshalb kombinieren wir in der Behandlung des Nagelpilzes:
- mechanische Nagelbearbeitung: schonende Reduktion und Glättung verdickter, brüchiger Platten, um die Erregerdichte zu senken und Wirkstoffe besser zugänglich zu machen,
- kaltes Plasma: lokale Keimreduktion am Nagel und in der Nagelfalz,
- Hygiene und Instrumentenaufbereitung nach höchsten Standards,
- begleitende Pflege: antimikrobielle Tinkturen/Schäume, rückfettende, aber nicht okklusive Produkte,
- interdisziplinäre Zusammenarbeit: Bei Bedarf Integration ärztlich verordneter Antimykotika (Lacke oder Tabletten), insbesondere bei schwerem Befall oder erhöhtem Risiko,
- Aufklärung und Heimprogramm: Fußhygiene, Schuh- und Textildesinfektion, Verhalten bei Sport und in Feuchtbereichen.
So wird kaltes Plasma nicht als „Einzelkämpfer“, sondern als Baustein eingesetzt – mit dem Ziel, Effekte zu addieren und Rückfälle zu vermeiden.
Ablauf von Termin zu Termin: So läuft die Behandlung ab
- Ersttermin: Anamnese, Sichtbefund, Dokumentation (ggf. Fotos), Abklärung von Vorerkrankungen (z. B. Diabetes), Prüfung auf Tinea pedis (Fußpilz) und Besprechung des individuellen Plans. Auf Wunsch stimmen wir uns mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt ab.
- Vorbereitung: Mechanische Nagelbearbeitung und Ausdünnen verdickter Areale. Das verbessert die Zugänglichkeit für Plasma und topische Mittel.
- Plasmatherapie: Pro betroffenen Nagel erfolgt die Applikation mit kontrollierten Parametern. Üblicherweise spüren Sie ein leichtes Kribbeln oder eine sanfte Luftströmung. Je nach Ausprägung dauert eine Sitzung insgesamt etwa 15–30 Minuten.
- Frequenz und Anzahl: Realistisch sind anfangs wöchentliche bis 14-tägige Sitzungen. Häufig planen wir 6–10 Termine; bei starkem Befall können 12–16 erforderlich sein. Parallel wächst der Nagel gesund nach – das braucht Zeit.
- Zwischenkontrollen: Wir prüfen Fortschritte, passen Pflege und Frequenz an und ergänzen bei Bedarf ärztlich verordnete Antimykotika.
Wichtig: Auch bei konsequenter Anwendung zeigt sich der sichtbare Erfolg erst mit dem Herauswachsen neuer, klarer Nagelsubstanz. Zehennägel wachsen durchschnittlich 1–2 mm pro Monat; bis zur kompletten Erneuerung vergehen oft 9–12 Monate.
Nebenwirkungen und Sicherheit: Was Sie wissen sollten
Kaltplasma gilt als gut verträglich. Mögliche, meist milde und vorübergehende Effekte sind:
- leichtes Kribbeln oder Wärmegefühl,
- flüchtige Rötung oder Trockenheit der Nagelfalz,
- selten Irritationen bei sehr empfindlicher Haut.
Wir arbeiten mit geprüften Geräten, klar definierten Behandlungsparametern und dokumentieren jede Sitzung. Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen werden vorab besprochen. Ein realistischer Erfolgsfaktor ist Ihre Mitarbeit: konsequente Hygiene, regelmäßige Termine und das empfohlene Heimprogramm erhöhen die Wirksamkeit spürbar. Hier setzt die Plasmatherapie bei Nagelpilz an – unterstützt, aber ersetzt nicht die notwendigen Basismaßnahmen.
Nachsorge und Rezidivprophylaxe: Dranbleiben lohnt sich
Rückfälle entstehen häufig dort, wo Feuchtigkeit, Wärme und Reinfektion zusammentreffen. Unsere Empfehlungen:
- Füße täglich gut abtrocknen (auch zwischen den Zehen); atmungsaktive Socken täglich wechseln,
- Strümpfe bei 60 °C waschen; Schuhe regelmäßig mit geeigneten Sprays/UV-Schuhdesinfektion behandeln,
- Bäder, Saunen, Fitnessstudios: Badeschuhe tragen, Handtücher nicht teilen,
- parallel Fußpilz mitbehandeln, wenn vorhanden,
- Nägel kurz, gerade und glatt halten; keine okklusiven Schichten wie deckende Kosmetiklacke während der aktiven Therapie,
- bei Diabetes: Blutzucker gut einstellen und Druckstellen vermeiden,
- nach Abschluss: Kontrolltermine in größeren Abständen, frühzeitiges Gegensteuern bei ersten Veränderungszeichen.
So unterstützen Sie das Herauswachsen gesunder Nägel und senken Ihr Rezidivrisiko nachhaltig.
Kosten, Erstattung und Transparenz: Was fällt für Sie an?
Die Kaltplasmabehandlung gegen Nagelpilz ist in der Regel eine Selbstzahlerleistung. Die Kosten hängen vom Befall (Anzahl und Ausprägung der Nägel), der notwendigen mechanischen Vorbereitung und der Sitzungsanzahl ab. Vor Beginn erhalten Sie einen individuellen Kostenplan und eine transparente Aufklärung zu Alternativen. Gesetzliche Krankenkassen erstatten die Leistung in der Regel nicht; private Versicherer übernehmen je nach Tarif und Einzelfall teilweise die Kosten. Gern erstellen wir Ihnen eine Rechnung mit den erforderlichen Angaben zur Einreichung.
Termine und Verfügbarkeit: Steglitz und Lichterfelde
Sie erhalten zeitnah einen Termin zur Erstberatung und Befundung. Die Behandlung mit kaltem Plasma bieten wir an beiden Standorten – Steglitz und Lichterfelde – an. Unsere modern ausgestatteten, barrierefreien Praxen arbeiten nach strengen Hygienestandards und mit sterilisiertem Instrumentarium. Auf Wunsch koordinieren wir die Zusammenarbeit mit Ihrer Dermatologin/Ihrem Dermatologen. Damit profitieren Sie von kurzen Wegen und einem abgestimmten Plan – vor Ort in Berlin.
Fazit: Realistische Erwartungen, klare Schritte, nachhaltige Ergebnisse
Die Plasmatherapie bei Nagelpilz ist eine moderne, gut verträgliche Option, die besonders in Kombination mit mechanischer Nagelbearbeitung, konsequenter Pflege und – falls erforderlich – ärztlich verordneten Antimykotika überzeugt. In der Podologie Berlin setzen wir auf ein strukturiertes Vorgehen mit klaren Zielen, regelmäßigen Kontrollen und verständlicher Aufklärung. So entstehen realistische Erwartungen und solide Chancen auf gesunde, belastbare Nägel.
Wenn Sie klären möchten, ob die Plasmatherapie bei Nagelpilz für Ihren Befund geeignet ist, vereinbaren Sie gern einen Termin. Wir beraten Sie persönlich, erstellen einen individuellen Plan und begleiten Sie Schritt für Schritt – an unseren Standorten in Steglitz und Lichterfelde.